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Bezugspersonenarbeit: Wie Eltern Kindern Raum für Wachstum geben können

Bezugspersonenarbeit: Wie Eltern Kindern Raum für Wachstum geben können

Jan 13, 2025

Elternsein bedeutet, Kindern einen sicheren Hafen zu bieten – einen Ort, an dem sie sich entwickeln und wachsen können. Doch inmitten von Alltagstrubel, Schulstress und eigenen Sorgen fällt es Eltern oft schwer, diese Atmosphäre bewusst zu gestalten. Die gute Nachricht: Es geht nicht um Perfektion, sondern um Präsenz.

Eine Atmosphäre schaffen, die Entwicklung ermöglicht

Kinder brauchen keinen perfekt organisierten Alltag, sondern ein Umfeld, in dem sie sich emotional sicher fühlen. Das bedeutet: Es ist okay, wütend zu sein, traurig zu sein, oder auch mal zu scheitern. Entscheidend ist, dass sie wissen, dass jemand da ist, der sie versteht – auch dann, wenn nicht alles rundläuft.

Aber wie können Eltern das umsetzen? Es sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen:

  • Ein offenes Ohr, ohne das Bedürfnis, sofort Lösungen anzubieten.
  • Ein ehrliches Interesse an den Erlebnissen des Kindes, ohne Ablenkung durch Handy oder To-do-Listen.
  • Eine Haltung, die signalisiert: „Deine Gefühle sind wichtig – du bist wichtig.“

 

Herausforderungen in der Arbeit mit Eltern

Wenn ich mit Eltern arbeite, begegnen mir immer wieder ähnliche Schwierigkeiten. Eltern wollen das Beste für ihre Kinder, fühlen sich aber häufig überfordert. Besonders herausfordernd ist es, wenn:

  1. Die eigenen Gefühle überhandnehmen: Eltern reagieren manchmal impulsiv, sei es aus Stress, Ärger oder Erschöpfung. Das ist menschlich, doch oft wünschen sie sich im Nachhinein, sie hätten anders reagiert.
  2. Alte Muster unbewusst wirken: Viele Eltern tragen eigene Erfahrungen aus der Kindheit mit sich, die ihre Reaktionen prägen. Ohne es zu merken, wiederholen sie vielleicht Sätze oder Handlungen, die sie selbst als Kind belastet haben.
  3. Der Alltag wenig Raum lässt: Zwischen Arbeit, Haushalt und Terminen bleibt wenig Zeit für bewusste Momente mit den Kindern. Eltern fühlen sich zerrissen und machen sich Vorwürfe, nicht genug da zu sein.

Diese Themen anzusprechen, erfordert Fingerspitzengefühl. Es geht nicht darum, Eltern ihre Fehler vorzuhalten, sondern sie zu ermutigen, neue Wege zu gehen – und dabei Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln.

 

Wie können wir Eltern unterstützen?

Die wichtigste Botschaft an Eltern ist oft die: Sie müssen nicht alles perfekt machen. Kinder brauchen keine Superhelden, sondern Menschen, die sie ernst nehmen und begleiten. Dabei können wir Eltern helfen, ihre eigenen Ressourcen zu entdecken und kleine Veränderungen in ihren Alltag zu integrieren.

Ein paar einfache Impulse:

  • Gefühle anerkennen: Statt „Jetzt beruhig dich mal!“ hilft es, zu sagen: „Ich sehe, dass du wütend bist. Das ist okay.“ Das gibt Kindern das Gefühl, verstanden zu werden.
  • Gemeinsame Zeit schaffen: Es muss nicht viel sein – ein kurzer Spaziergang oder ein Abendessen ohne Ablenkungen können Wunder wirken.
  • Fehler als Chance sehen: Konflikte sind Lernmomente. Eltern können zeigen, wie man sich entschuldigt oder Lösungen findet.

Die Arbeit mit Eltern ist eine Gelegenheit, echte Veränderungen zu bewirken. Wenn Eltern lernen, sich selbst und ihre Kinder mit mehr Verständnis und Mitgefühl zu sehen, profitieren alle davon. Eine gute Beziehung ist der Grundstein für emotionale Reife – und sie beginnt genau da, wo Eltern bereit sind, hinzuschauen und Neues auszuprobieren.

Was sind Ihre Gedanken dazu? Welche Strategien helfen Ihnen, in herausfordernden Situationen mit Eltern ins Gespräch zu kommen? Lassen Sie uns voneinander lernen und inspirieren.

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